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Borderline

Alles hat seine Zeit

Donnersbergkreis: Aus der DSKA-Gruppenstunde

Die Oktober Gruppenstunde der DSKA-Donnersberger Selbsthilfegruppe für Krebskranke und Angehörige stand unter dem Motto "Alles hat seine Zeit".

Dr. Marianne Baun aus Kirchheimbolanden gab mit ihrem Vortrag und Gesprächen zum Thema "Alles hat seine Zeit" Anregungen zu mehr Lebensqualität. Die Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt.

Die Hektik unseres Alltags lässt viele Menschen meinen, sie hätten keine Zeit für die innere Einkehr. Doch irgendwann holt sie die Realität ein. Was passiert, wenn der Arzt einem die Diagnose "Krebs" offenbart?

Schicksalsschläge und Lebenskrisen kommen meist unerwartet. Schock, Angst, Wut und Zorn führen zu Gefühlsausbrüchen und lassen uns meinen, jetzt ist alles vorbei. Nein, dem ist nicht so, denn "Alles hat seine Zeit".

Im Krankenhaus hat man dann viel Zeit zum Besinnen, zum Nachdenken, schließlich zu sich selber zu finden, neue Kraft zu schöpfen und die Schönheit des Lebens zu erfassen.

Durch die Gespräche mit Patienten und in der Selbsthilfegruppe erfahren wir dann, dass es jetzt gilt, dem eigenen Wesen zum Durchbruch zu verhelfen. Das Leben von gestern ist vorbei. Machen wir uns von dieser Anschauung los, so wie gestern zu leben. Die neue Situation gibt uns viele Möglichkeiten unser Leben neu zu gestalten, denn "Alles hat seine Zeit".

Leben heißt wachsen, sich neu entwickeln und den Blick nach vorne richten. Durch Eigeninitiative etwas tun, mittun und Verantwortung übernehmen. Die Erkenntnis, dass ich wieder wer bin und trotz der Krankheit wieder mit beiden Beinen im Leben stehe, lässt auch dann zu, mal die Seele baumeln zu lassen, zu lieben und geliebt zu werden, zu träumen, Musik zu hören oder selbst zu musizieren. All diese Dinge sind die Quelle für neue Kraft, den wahren Reichtum des Lebens und Wege zu neuem Glück. "Alles hat seine Zeit".

Wir sollten nie am Glauben zu Gott zweifeln. Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Wer fest im Glauben steht überwindet alle Hürden egal wie schwer es einem fällt. Vergessen wir unsere Freunde nicht, die da waren als es uns schlecht ging. Seien wir dankbar für die kleinen Dinge und das kleine Glück. Dankbarkeit gibt unserer Vergangenheit einen Sinn, bringt Frieden in die Gegenwart und schafft eine Vision für die Zukunft.

Zwischen den einzelnen Lesungen sangen wir mit Frau Dr. Baun die Choräle 'Lobe den Herren', 'Nun danket alle Gott' und 'Großer Gott, wir loben dich'. Mit einem Irischen Gebet "Nimm die Zeit" schloss Frau Dr. Baun ihren Vortrag, von dem die Gruppenteilnehmer sichtlich angetan waren. Die Gruppensprecherin bedankte sich bei der Referentin für den besinnlichen und ergreifenden Vortrag.

Die nächste Gruppenstunde findet am 17. November statt. Es referiert ein Arzt aus Karlsruhe zum Thema "Prostatakrebs". Hierzu sind alle interessierte Krebserkrankte und Angehörige im Donnersbergkreis und Umgebung sowie die Gruppenteilnehmer der ehemaligen Selbsthilfegruppe "Frauenselbsthilfe nach Krebs Gruppe Donnersbergkreis" recht herzlich eingeladen.

Weitere Informationen zur DSKA und deren Aktivitäten erhalten Sie bei Mira Lincker, http://www.dska-web.de . (kli)

(WOCHENBLATT für Kirchheimbolanden mit Göllheim und Eisenberg vom 3. November 2010, 27. Jahrgang, Nummer 44, Seite 13)

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