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Zurück zum Leben - Buchbesprechungen

Evangelischer Kirchenbote, Speyer, 1. April 2001
Der Literat, Fachzeitschrift für Literatur und Kunst, 4/2000
Frauenkulturkalender - Frauen im Donnersbergkreis, März 2000
Bücherwurm, Ausgabe 2/2000
Moderne Hausfrau, DHB - Berufsverband der Haushaltsführenden, 9/1999
Die gute Tat, Deutsches Rotes Kreuz, 3/1999
Die Rheinpfalz vom 25. Mai 1999
Die Rheinpfalz vom 2. November 1998
Bleib gesund, AOK - Magazin, 4/1998
Krankengymnasten/Physiotherapeuten, 4/1998

Borderline

Zurück zum Leben
Mobbing - Ende und Anfang
Verlag Arbogast Otterbach, ISBN 3-87022-250-6.
2. Auflage 2000, 116 Seiten, DM 19.50.
Borderline

Tatort ist der Arbeitsplatz. Allein in Deutschland sind 1,3 Millionen Mobbingopfer zu verzeichnen! Mobbing betrifft also fast 2 Prozent der Bevölkerung! Tatmotive gibt es viele: Wertewandel, Konkurrenzdruck, Angst um den Arbeitsplatz, Neid und Missgunst. Das Opfer wird physischem und psychischem Druck ausgesetzt, dem es auf Dauer nicht gewachsen ist. Die Folgen sind fatal: Krankheit, Burnout, Arbeitsunfähigkeit, Kündigung, Frühpensionierung; auch Selbstmordfälle haben nicht selten Mobbing als tiefere Ursachen.

Mobbing wird so zu einer lebensbedrohlichen, ja lebenszerstörerischen "Mühle". Verständlich deshalb, dass sich die Betroffenen häufig in eine Sucht "flüchten" oder gar dauerhaft in sie abgleiten. Dann beginnt sich allzu oft für das Mobbingopfer eine neue "Mühle" zu drehen.

Besonders problematisch wird die Situation schließlich, wenn durch Mobbing verursachte Krankheitsbilder als Suchtsymptome diagnostiziert werden und in eine Suchtbehandlung einmünden - bis hin zu einer Einweisung in eine Suchtklinik, obgleich gar keine Sucht vorliegt. Von einer solchen dritten "Mühle" handelt das Buch.

Geschrieben ist es von der Pädagogin: Dr. Marianne Baun aus Kirchheimbolanden. Die ehemalige Sonderschulrektorin schildert in dem 116 Seiten starken Buch Autobiographisches in der Auseinandersetzung mit zwei stark tabuisierten Problemfeldern der modernen Gesellschaft: Mobbing und Sucht.

Das Buch behandelt zehn Tage eines erzwungenen Aufenthaltes in einer Suchtklinik, zehn Tage der Drogentherapie einer "Nicht-Süchtigen" als sei sie süchtig, zehn Tage des Kampfes um die Entlassung aus der Klinik mit dem Vermerk "Nicht süchtig".

Erzählt werden diese zehn Tage als spannende Geschichte in Form eines Tagebuches. Doch ist das Buch nicht nur eine Erzählung, die ihre Spannung aus teilweise kafkaesken Zügen bezieht, es ist ebenso ein Ratgeber für Betroffene wie Interessierte, insbesondere durch die kommentierten Literaturhinweise im Anhang zu den Themen "Sucht" und "Mobbing".

Am Ende des Buches steht deshalb nicht die Zerstörung, sondern eine positive Perspektive ganz im Sinne des Buchtitels: "Zurück zum Leben - Auf dem Weg zu einem gelingenden Lebensentwurf."

(Rezension von Dr. Klaus Kremb in "Die Rheinpfalz" vom 25. Mai 1999)

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Sucht und Mobbing
Marianne Bauns neues Buch "Zurück zum Leben"

"Zurück zum Leben" lautet der Titel eines jetzt erschienenen Buches der Kirchheimbolanderin Marianne Baun. Der Titel klingt vordergründig ebenso beschaulich wie die Titelvignette Hermann Hoormanns vordergründig beschaulich wirkt - wären die Blüten nicht so farblos. Tatsächlich führt der Erzählweg des Buches durch Slylla und Charybdis. Auf der einen Seite die seelischen Folgen von Mobbing, von Psychoterror am Arbeitsplatz, auf der anderen Seite das große Thema Sucht. Beides kann aufeinander verweisen, das eine die Folge des anderen sein.

Das verdeutlicht die kafkaeske autobiographische Geschichte von einem erzwungenen zehntägigen Aufenthalt in einer Suchtklinik, nachdem Mobbing-Folgen als Suchtsymptome diagnostiziert wurden und eine Nicht-Süchtige in die Drogentherapie führten. Und das zehntägige Ringen um das abschließende Attest "nicht süchtig" lässt wiederum in der Schilderung undurchsichtiger Rituale des Therapiealltages die Strukturen des Mobbings durchscheinen.

Das Buch erzählt indes nicht nur seine durchaus spannende Geschichte, es ist mit seiner kommentierten Bibliographie auch Sachbuch und Ratgeber für Betroffene. Wichtig ist dabei, dass es eine positive Perspektive zu eröffnen versucht, einen Weg zu einem inneren Freiwerden, zu einem gelingenden Lebensentwurf vorzeichnen will.

(Von Dr. Thomas Behnke in "Die Rheinpfalz" vom 2. November 1998)

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Dr. Marianne Baun
Zurück zum Leben, Mobbing - Ende und Anfang
Otterbach 2000, Verlag Franz Arbogast, 116 Seiten

Mobbing ist eine neumodisches Wortschöpfung und bedeutet nichts anderes als systematisches Psychozermürben. Viele Kurpfälzer kennen dies leidlich aus eigenen Erfahrungen am Arbeitsplatz. Die in Kirchheimbolanden lebende Pädagogin gibt in ihren präzisen Analysen ohne Schnickschnack Selbsterkenntnisse preis. Da gehört Mut dazu bei diesen problematischen Erlebnissen.

Vieles der Handelnden geschieht versteckt und in einer Stressgesellschaft wird vieles einfach so abgetan. Der Druck entsteht im Kopf, die Folgen für Geist, Seele und Körper sind fatal. Die betroffenen Menschen verlieren ihre Arbeitsstelle, entgleisen in die Einsamkeit. Selbstmordfälle sind heuer nicht mehr selten.

Zehn Tage lang setzte sich die Autorin erzwungener maßen mit einem Suchtklinik-Aufenthalt auseinander. Das Wort wird zum Helfer. Marianne Baun schreibt sich alles von der Seele und geht jetzt mit ihren Erfahrungen an die Öffentlichkeit.

Mobbing und Sucht, ein Teufelswerk, notiert im Tagebuchstil, soll Ratgeber für andere Betroffene sein. Die Erzählerin schildert mit prickelnder Spannung Vorgänge, bewertet sie und gewinnt positive Aspekte ab. Sie kommt nach den zerstörerischen Zeiten auf den rechten Weg zurück.

Weniger literarisch, dafür ein Wegweiser für Verhaltensmöglichkeiten. Mitten aus dem Leben.

(Von Claus Jürgen Müller im "Bücherwurm" - Neuerscheinungen aus der Region Rhein-Neckar/Saar-Pfalz, Ausgabe 2/2000)

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Wenn Psychoterror krank macht
Marianne Baun zum Thema Mobbing: Auch in der Kirche verbreitet

Mobbing ist mehr als ein übler Kollegenscherz. "Mobbing macht krank", warnt die Pädagogin und Buchautorin Marianne Baun aus Kichheimbolanden. Der neudeutsche Ausdruck aus dem englischen "to mob" (anpöbeln) bezeichnet die seelische Tortur, wenn am Arbeitsplatz gezielt schikaniert wird, um den betroffenen psychisch und körperlich "fertig" zu machen.

Persönliche Mobbingerlebnisse hat die Autorin in zwei autobiographischen Ratgebern ("Zurück zum Leben" und "Mitten im Leben" im Verlag Arbogast, Otterbach, jeweils 19,50 Mark) verarbeitet. In ihren Büchern will die ehemalige Sonderschulrektorin und frühere rheinland-pfälzische CDU-Landtagsabgeordnete "Betroffenen Mut machen und Wege zu einem innerlich befreiten Leben aufzeigen". Dazu sei Hilfe von außen unerlässlich, berichtet die Pädagogin. Gemobbt werde aus Konkurrenzdruck, Angst und Missgunst. Viele Opfer flüchteten in eine Sucht. Der Nervenkrieg habe für Betroffene oft schlimme Folgen: Krankheit, Arbeitsunfähigkeit und in vielen Fällen auch Selbstmord, sagt Baun. In Deutschland gebe es 1,4 Millionen Mobbingopfer.

Selbst vor Kirchentüren mache das Problem nicht halt. "Auch in der Kirche wird gemobbt", so Baun. "Kirchenmobbing" ziele darauf ab, interne Kritiker und Abweichler durch Anpassungsdruck oder Sozialkontrolle ruhig zu halten. Informationen über die Autorin und Querverweise gibt es im Internet unter index.html.

(Von Alexander Lang (epd), in Evangelischer Kirchenbote, Speyer, 1.April 2001, S.4)

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